Mittwoch, 26. September 2012

(B)Engel in Weiss...

Götter, Halbgötter oder Engel in Weiß. Titel, bei welchem der Papst Schnappatmung bekommt sind heute gängige Bezeichnungen für unsere modernen Medizinmänner: Die Ärzte.
Durch mein FSJ auf einer Intensivstation (kurz: ITS) komme ich natürlich nicht darum herum auch unsere Weißkittel der Nation kennenlernen zu dürfen/müssen/können. Innerhalb der ersten Zeit habe ich einige Erfahrungen machen können, welche mein Weltbild änderten.

Königdoktor zu ITS

Man munkelte ja schon vorher, es ist beinahe überall bekannt: Die Beziehung zwischen Krankenschwestern sowie -pflegern und den Herrschaften Doktoren hat ihre besten Tage auch schon erlebt.
Natürlich haben die einen mindestens 6 Jahre einem angestaubten Professor lauschen müssen und Bücher mit dem Umfang mehrer Bibeln (*Schnappatmung!*) büffeln müssen, jedoch sollte man nie vergessen, dass man auch nicht von heute auf morgen Pfleger/Schwester wird. Einige Medizinmänner scheinen jedoch oft nicht zu berücksichtigen, dass ihnen der "kleine" Mann zu arbeitet und ohne den couragierten Einsatz, die Pieper bald Beethovens 5.Sinfonie Konkurrenz machen könnten.
Der Medicus von heute respektiert oft nicht die Arbeit, unterschätzt den Streß und die Anstrengung, den sich seine Schwestern aussetzen. Und Ettikette wie "Guten Tag!" halten einige scheinbar auch für gänzlich überflüssig.

Von Skalpellschwingern und Quacksalbern

Apropos "Guten Tag!": Der Chirurg, eine besondere Unterart des Homo Sapiens Medici, anzutreffen in durchklimatisierten Operationssälen, Schleusen sowie im Außenbereich auf eine Zigarette, ist im Rudel auftretend gerade zu unfähig zur normalen Konversation. Vereinzelten Exemplaren ist es zwar noch möglich den Mund zu einem Gruß zu formen, wohingegen andere Individuen sich nur zur Kritik öffnen können. Klar, so kann man Respekt erlangen - oder Hohn und Spott - jedoch sollte jeder sich mal an die Nase fassen: Wir sind alle nackt geboren - wie Gott uns schuf (*Schnappatmung!* :P) -, gleich, frei. Jeder sollte einen Menschen so behandeln wie er selbst behandelt werden möchte und sollte nie vergessen, dass jeder eine wichtige Aufgabe in unserer Gesellschaft erfüllt.
Eine Anekdote zum Schluss, oder eher zwei: Meine Arbeit beinhaltet auch die Aufgabe, die Wäschesäcke zu wechseln, einer befindet sich auch in der Damenumkleide. Während ich dabei war mich an eben jener Arbeit zu schaffen zu machen betrat eine Doktorin jene besagte Umkleide. Mit einem freundlichen "Mach dich mal dünn!" wurde ich gegangen. Tief durchatmen und weiter, wer meckert verliert.
Desweiteren ist auch eine Aufgabe das Reinigen der Patientenplätze, während dieser Tätigkeit sprach mich ein PJ'ler (Medizinstudent im 6.Jahr) an, ob ich nicht einer Routineuntersuchung beiwohnen möchte. Gesagt getan durfte ich den Patienten abtasten, durch ein Stetoskop abhören Motorik kontrollieren sowie Venen und Arterien erfühlen. Für mich als Wunschmedizinstudent ein tolles, interessantes Erlebnis! Danke dafür. :)

Es gibt eben wie sicher in jedem Beruf verschiedenste Menschentypen, auch bei den Schwestern, Therapeuten oder oder oder werden solche Spezialisten der Unhöflichkeit geboren, dennoch ist es für mich eine neue Erfahrung gewesen, da ich bis jetzt nur freundliche Ärzte kennenlernen durfte.

1 Kommentar:

  1. Ist ja wie bei Scrubs ;).

    Wahrscheinlich legen viele der Ärzte ihre Menschlichkeit vor dem Eintritt ins Krankenhaus ab, dadurch können sie dann wohl auch rationaler und konzentrierter arbeiten. Ist es nicht auch ein Beruf der klaren Ansagen? Lange, höfliche Floskeln rauben viel Zeit und Energie. Ich vermute das Verhalten ist einstudiert und viele schauen einfach drüber hinweg, wenn ein Kollege sich mal knapp und unhöflich äußert.

    Kopf hoch und ignorieren ;)

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